Julian Kley und Vlad Lata (v. l.), Gründer von Avi Medical
Foto: Avi Medical

Avi Medical übernimmt digitales Herzzentrum

Das Münchner Startup Avi Medical startet sein erstes Chronic-Care-Programm Avi Heart, ein spezifisches Versorgungsprogramm für chronische Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dazu hat das Healthtech jetzt das Telemedizin-Unternehmen iAtros vollständig übernommen.

Avi Medical betreibt drei Jahre nach Marktstart ein Netz aus modernen, technologieunterstützten Hausarztpraxen in München, Hamburg, Berlin und Stuttgart. Mit Avi Heart erweitert das Startup sein Angebotsspektrum nun um sein erstes gezieltes Versorgungsprogramm. Teil dieses Wachstumsschritts ist die Übernahme von iAtros, das eine Telemedizinlösung entwickelt hat, die eine datengetriebene Behandlung von KardiologiepatientInnen ermöglicht.

Avi Heart kombiniert das medizinische Spektrum von Avi Medical mit der virtuellen Komplettversorgung von iAtros. Das Programm richtet sich vor allem an PatientInnen mit kardiovaskulären Erkrankungen bzw. metabolischen Syndromen, also den klassischen Volkskrankheiten. Weitere Module für die umfassende Versorgung von PatientInnen mit anderen chronischen Krankheiten sind in Planung.

Vlad Lata, CEO und Co-Founder von Avi Medical, erklärt:

„Ziel von Avi Medical ist es, das Versorgungsmodell ganz neu zu denken. Wir sind fest davon überzeugt, dass jeder Patient einen personalisierten Gesundheitsplan haben sollte und idealerweise von zu Hause aus mit den passenden smarten Devices überwacht wird, damit Ärzte aus der Ferne die richtigen Therapieentscheidungen treffen können. Gleichzeitig wollen wir den Patienten dazu ermächtigen, selbst zu handeln. Durch die Integration von iAtros realisieren wir diese Vision in einer ersten vollwertigen Version und bringen ein Produkt auf den Markt, das unseren Ärzten die Möglichkeit gibt, Tausende zusätzlicher Patienten zu managen, ohne die Praxis verlassen zu müssen.”

Prof. Dr. Alexander Leber, Direktor und Chefarzt Isar Herzzentrum und Klinik für Kardiologie sowie Mitgründer von iAtros, meint zur Übernahme:

„Unsere Gründungsvision war es, die medizinische Betreuung von Herzpatienten zu 100 Prozent auf deren Bedürfnisse anzupassen und vor allem durch den Einsatz digitaler Tools skalierbar und kontinuierlich zu machen. Die Integration von iAtros in Avi Heart ist revolutionär, denn nun ist eine 360-Grad Hybrid-Care-Betreuung von Herzpatienten realisiert.“

Avi Medical will Zeitenwende im Gesundheitswesen voranbringen

Mit Eckhardt Weber, Managing Partner von Heal Capital, meldet sich auch einer der Avi-Investoren zu Wort:

„Von Anfang an waren wir überzeugt, dass Avi als einziger Player im europäischen Markt in der Lage ist, Versorgung neu zu denken. Künftig arbeiten KI und Arzt für die beste Patientenbetreuung Hand in Hand. Avi ist das erste Unternehmen, das diese Vision tatsächlich umsetzt und in den Markt bringt. Durch den Erwerb von iAtros baut Avi seine Technologieführerschaft weiter aus.“

Mit der vollständigen Digitalisierung der primären Standardversorgung hat Avi Medical das nächste Level seiner Unternehmensentwicklung erreicht. Nach Angaben des Startups nutzen seit ihrer Einführung bereits über 100.000 PatientInnen die Avi-Medical-App als verlängerten Arm ihres Arztes. Ein wesentlicher Bestandteil der digitalen Transformation ist die Zusammenarbeit zwischen den ÄrztInnen und den vollautomatisierten digitalen Co-Piloten in der Praxis. Dieses System verwaltet Workflows, erstellt individuelle Behandlungspläne für die PatientInnen und koordiniert das Terminmanagement.

Lata wagt einen Ausblick:

„Dank digitaler Technologien geht das Gesundheitswesen von einem reaktiven zu einem proaktiven Modell über. Die zukünftige patientenzentrierte digitale Medizin ist weit mehr als die reine Behandlung von Krankheiten und führt den Einzelnen zu einem gesünderen Lebensstil. Technologie und Daten kommen zusammen und setzen wertvolle Zeit der Mediziner frei – gleichzeitig erlauben sie eine bessere, personalisierte und kontinuierliche Behandlung. Digitale Tools sind die Superkräfte des Gesundheitswesens, und nur mit ihnen wird die dringend benötigte Zeitenwende im Gesundheitswesen gelingen.“

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