Foto: Pablo Heimplatz / Unsplash

Was machen eigentlich Proptech-Startups?

In unserer Knowledge-Reihe geht es dieses Mal um das Thema Proptech und den Fragen, in welchen Bereichen Proptech-Startups unterwegs sind und wie sie die Immobilienbranche verändern können.

Proptech, eine Abkürzung für ‚Property Technology‘, bezeichnet die Anwendung von Technologie im Immobiliensektor. In einer Zeit, in der digitale Innovationen nahezu alle Lebensbereiche durchdringen, hat auch die Immobilienbranche begonnen, sich zu transformieren. Und das keine Sekunde zu früh. Denn bislang sind InvestorInnen, ImmobilienentwicklerInnen, der Bausektor und natürlich auch MieterInnen und VermieterInnen oft noch sehr analog unterwegs. Zahlreiche Proptech-Startups wollen genau daran etwas ändern und entwickeln Lösungen, die darauf abzielen, Prozesse in der Immobilienwirtschaft zu optimieren, die Effizienz zu steigern und das Nutzererlebnis zu verbessern.

Verbesserung der Transparenz & Zugänglichkeit

Proptech-Startups setzten auf die Integration von digitalen Tools und Plattformen in verschiedenen Aspekte der Immobilienbranche. So ist ein bedeutender Vorteil von Proptech die Verbesserung der Transparenz und Zugänglichkeit im Immobilienmarkt. Durch digitale Plattformen können KäuferInnen und MieterInnen einfacher auf Informationen zugreifen, was den Entscheidungsprozess erleichtert. Zudem ermöglichen automatisierte Prozesse eine schnellere Abwicklung von Transaktionen und reduzieren den administrativen Aufwand für ImmobilienverwalterInnen und -entwicklerInnen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt von Proptech ist die Nutzung von Datenanalysen und Künstlicher Intelligenz. Diese Technologien helfen dabei, Markttrends zu identifizieren, Immobilienbewertungen zu optimieren und personalisierte Angebote zu erstellen. Auch Nachhaltigkeit spielt eine zunehmend wichtige Rolle, da Proptech-Lösungen oft darauf abzielen, umweltfreundliche Praktiken zu fördern und den Energieverbrauch zu reduzieren.

Münchner Proptech-Startups

Proptech-Startups lassen sich natürlich auch in der Münchner Startups-Szene finden. Dazu zählt beispielsweise Heimkapital. Das Münchner Startup hat sich auf den Teilverkauf von Immobilien spezialisiert und erwirbt dementsprechend einen Anteil an Immobilien – und wird so stiller Teilhaber. Für das Management erhält es zudem eine Servicegebühr. Die Idee dahinter: Die EigentümerInnen profitieren von einer sofortigen Auszahlung, müssen jedoch im Gegenzug eine Nutzungsgebühr für den verkauften Anteil zahlen, die ähnlich wie eine Miete funktioniert.

Ein weiteres Beispiel ist Properbird. Ursprünglich hatte Properbird mit seiner Plattform tagesaktuelle Transaktionsdaten von führenden Immobilienplattformen und von MaklerInnen gesammelt, um VerbraucherInnen dabei zu unterstützen, faktenbasiert MaklerInnen auswählen zu können. Einen Pivot später bietet Properbird diese Daten nun Banken, GutachterInnen und anderen MarktteilnehmerInnen an. Diese sollen damit Trends voraussehen und schnell auf Veränderungen reagieren können.

Und auch Predium ist in der Proptech-Szene unterwegs. Das Startup hat mit seinem Ansatz die Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft im Blick. Predium wendet sich mit seiner Plattform an die Projektentwicklung genauso wie an Wohnungsbauunternehmen und ImmobilienverwalterInnen. Sie alle können mit Predium ESG‐Ziele für ihre Immobilien definieren, Maßnahmen auswählen und die Investitionen einpreisen. Darüber hinaus erstellt die Lösung auch automatisch ESG- und andere Reportings.

Schnell entwickelnde Branche mit viel Potential

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Proptech eine dynamische und sich schnell entwickelnde Branche ist, die das Potenzial hat, die Immobilienwirtschaft grundlegend zu verändern. Durch die Integration von Technologie in traditionelle Prozesse können Effizienz, Transparenz und Nutzererfahrung erheblich verbessert werden. Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung ist es wahrscheinlich, dass Proptech in den kommenden Jahren eine noch zentralere Rolle im Immobiliensektor spielen wird.

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Regina Bruckschlögl

Nach eigenen Startup-Erfahrungen blickt sie als Redakteurin von Munich Startup nun aus einer anderen Perspektive auf die Münchner Startup-Szene – und entdeckt dabei jeden Tag, wie vielfältig das Münchner Ökosystem ist. Startup Stories, die erzählt werden wollen!

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